Neuigkeiten 28.08.2023

Friedenserziehung an Schulen

Kinder brauchen Frieden

Immer häufiger begegnen Lehrer*innen und Erzieher*innen an unseren Kitas und Schulen Kindern und Jugendlichen, die Erfahrungen von Krieg und Gewalt gemacht haben, z. B. in der Ukraine, in Syrien, im Sudan.

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Allein aus der Ukraine lernen derzeit 40.969 Kinder und Jugendliche an allgemein- und berufsbildenden Schulen in NRW (KMK, 14.06.2023). Eine behütete Kindheit, eine kontinuierliche Schulausbildung, eine intakte Familie – das ist nach Beobachtung der GEW für sie nicht mehr als ein Märchen aus vergangener Zeit.

Lehrkräfte berichten, dass Kinder im Unterricht von Bomben und getöteten Verwandten erzählen. In unseren Schulen ist der Krieg längst Alltag geworden. Etwas, das sich auch auf dem Schulhof bemerkbar macht, wenn Konflikte nicht mehr mit Worten sondern mit Fäusten gelöst werden. Gleichzeitig wirbt die Bundeswehr immer offensiver an Schulen und statt das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben, wie es der UN-Kinderrechteausschuss seit 2008 fordert, versucht sie auch Jugendliche zu rekrutieren. Damit ist Deutschland eines der wenigen Länder weltweit, dessen Militär noch minderjährige Soldat*innen rekrutiert. Über 150 Länder halten den sogenannten Straight 18-Standard dagegen ein.

Krieg ist in unseren Schulen immer präsenter, die Bildungsgewerkschaft GEW mahnt, dass dies  nicht der Normalzustand werden darf.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordert die GEW dringend ausreichende Ressourcen, um diese Aufgabe bewältigen zu können: Schulgebäude, Lehrkräfte und Zeit, um alle Kinder und Jugendliche zu friedfertigen Menschen zu erziehen. Wenn die Welt Frieden braucht, braucht sie friedliche Kinder.

Die GEW betont, dass Schule als eine der wichtigsten Infrastruktureinrichtungen die Diversität unserer Gesellschaft abbildet. Sie ist mehr als die Vorbereitung auf zentrale Prüfungen oder Abitur. Sie muss ein Ort sein, an dem gelernt und gelebt wird, wie eine Welt aussehen kann, in der wir ohne Angst verschieden sein können.

Seit 1957 erinnern die Gewerkschaften am 1. September an die Schrecken des Ersten und zweiten Weltkriegs sowie an die schrecklichen Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus. Das Motto des DGB in diesem Jahr lautet: Die Welt braucht Frieden.

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Fakten:
In der Ukraine wurden mindestens 1.280 Kinder (Stand Ende Dezember 2022, UNICEF) getötet oder verletzt, 13.000 Kinder sind in Syrien seit Beginn des Kriegs 2011 gestorben.