Neuigkeiten 06.04.2022

Landtagskandidat*innen zur Bildungspolitik

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft will es genau wissen

Am Dienstag, 5. April, hat die GEW Bochum Landtagskandidat*innen von CDU, FDP, SPD, Grüne und LINKE zur Bildungspolitik auf den Zahn gefühlt. Schüler und Lehrkräfte schilderten Probleme aus einem breiten Themenspektrum, auch die Ruhr-Uni war vertreten.

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Felix Nickel (Wissenschaftlicher Mitarbeiter RUB) schilderte, wie prekär die Beschäftigungsverhältnisse vor allem durch befristete Verträge im Mittelbau sind. Moritz Oberberg (Grüne) kennt dies aus eigener Erfahrung und tritt dafür ein, Befristungen auf den Bereich der Doktorand*innen zu beschränken.

Auf die Feststellung von Eray Savas (Bezirksschülervertretung BSV), dass in NRW aus seiner Sicht als Schüler immer noch zu wenig in Bildung investiert werde, positionierte sich Monika Czyz (CDU) zustimmend und bestätigte das Problem, dass auch Städte und Kommunen oft geringe Spielräume haben, notwendige Ausgaben zu tätigen.

Auf die Forderung der Grundschullehrerin Nora Krings (GEW), dass auch sie wie die Beschäftigten an weiterführenden Schulen bezahlt werden will und dies ein elementarer Baustein für die Gewinnung von mehr Lehrkräften im personell unterversorgten Grundschulbereich sei, gab es breite Zustimmung. Ulrich Kriegesmann (GEW) verwies darauf, dass die Erfüllung der Forderung indes überfällig sei.

Besonders das Stichwort Bildungsgerechtigkeit sorgte für engagierte Beiträge: Andrea Busche (SPD) hält eine noch größere Differenzierung der Unterstützungsmöglichkeiten für notwendig, um Talente zu fördern. Das Thema Abschulung wurde kontrovers diskutiert: Während Daniel Böhler (FDP Ennepe-Ruhr, in Vertretung für Léon Beck) die Durchlässigkeit des dreigliedrigen Schulsystems lobte, sahen Bernhard Kohlen (LINKE) und auch Gäste aus dem Publikum dieses als überholt an.

Matteo Pohlmann (BSV) erläuterte sehr klar, dass Leistungsanforderungen nicht der einzige Maßstab für Bildung sein dürfe.

Dank der umsichtigen Moderation von Rebecca Sirsch (GEW) gab es zu weiteren Themen einen regen Austausch, in den auch Visionen einflossen. Eine Besucherin machte aber auch auf die Enttäuschung aufmerksam, die seit vielen Wahlperioden auf die Versprechungen vor den Wahlen folgten: „Es tut mir im Herzen weh zu sehen, wie uns die Kinder verlorengehen“.