Neuigkeiten 10.11.2020

Petition ist erfolgreich gestartet

Unsere Petition für einen flexiblen Schulbetrieb in der Pandemie ist erfolgreich gestartet und bis heute haben über 3.500 Menschen, darunter viele Lehrkräfte und Eltern, unterzeichnet. Super! Das ist ein guter Zwischenstand. Inzwischen wurde in der WAZ Bochum und auf radio bochum über unsere Petition berichtet, wir finden zumindest in der Öffentlichkeit Gehör.

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In den Kommentaren wird deutlich, dass viele von uns, die die Petition unterzeichnet haben, empört darüber sind, dass die realen Bedingungen in den Schulen durch die Landesregierung nicht thematisiert werden: „Wie soll Normalität gehen, wenn 14 von 40 Lehrkräften unter Quarantäne stehen und die Verbliebenen Frontalunterricht in vollen Klassen praktizieren müssen, obwohl diese Unterrichtsform seit Jahrzehnten verpönt war.“ Auch die Enttäuschung darüber, dass gute Alternativen, die in den Städten und Schulen erarbeitet werden, keine Berücksichtigung finden, ist groß: „Ich unterschreibe, weil es dem "allgemeinen Ohnmachtsgefühl" und der Frustration hoffentlich ein Stück weit entgegenwirkt, die entstehen, wenn selbst guten alternativen Ideen ein m. E. nicht nachvollziehbarer Riegel vorgesetzt wird.“

Gut ist, dass unsere Petition nicht alleine steht, sondern sich etwas tut:

-    Ein breites Bündnis von GEW NRW, Elternverbänden und Schulleitungsvereinigung fordert in einem am Freitag bekanntgegebenen offenen Brief an Schulministerin Yvonne Gebauer, Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und die schulpolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen die Einberufung eines schulpolitischen Gipfeltreffens in NRW. Nach den Vorstellungen des Bündnisses hat der schulpolitische Gipfel die Aufgabe, Antworten auf folgende Fragen zu finden, inwieweit z. B. „kleine Lerngruppen wirklich nicht machbar sind, obwohl andere Länder uns das vormachen?“, und ob wir mit den „Risikogruppen richtig umgehen“, und auch „ob Strukturen verändert werden müssen, um zu effizienten Resultaten zu kommen“.  Die Forderung nach einem Bildungsgipfel wird auch von SPD und Grünen im Landtag unterstützt.

-    Kolleg*innen in Herne (Inzidenzwert am Montag, 09.11.2020: 307,4) remonstrieren, das heißt, dass sie offiziell Widerspruch gegen die Weisung eines Vorgesetzten einlegen. (www.gew-herne.de  und WAZ vom 09.11.2020 ). In ihrem Musterbrief nennen sie „schwerste Bedenken“, weil das Land NRW nicht den Empfehlungen des RKI folgt, Klassen ab einem Inzidenzwert von 50 in einer Stadt oder einem Landkreis zu teilen. Sie argumentieren mit einer „unzulässigen Gesundheitsgefährdung“ und „Risiken bis zum Tod“

-    Schulleitungen melden sich zu Wort und unterstützen die Forderung nach flexiblen Maßnahmen, z. B. Schulleiterin Claudia Högemann von der Willy-Brandt-Gesamtschule Bochum: „Die Schulen müssen aufbleiben, ja, da bin ich ganz beim Ministerium“, erklärt Högemann, doch dass sich alle Schüler*innen gleichzeitig in der Schule aufhalten, sei kaum vertretbar. (WAZ Bochum 6.11.2020)

-    Elternverbände haben ebenfalls eine Petition gestartet, die sich an die Bundesregierung richtet. Hierin fordern sie die Umsetzung der RKI-Empfehlungen in einem Stufenplan und die Verkleinerung der Lerngruppen sowie die Aufstellung von Luftreinigungsgeräten. Ihr findet sie unter diesem Link.

-    Schüler*innen der Sekundarstufe II protestieren in einer Petition gegen den Präsenzunterricht an Berufsschulen und Oberstufen und fordern freie Entscheidung der Eltern von jüngeren Schüler*innen. Sie bringen zum Ausdruck, dass „so wie das Lernen aktuell abläuft“, es „nicht funktioniert. Wir bekommen alles verboten, dürfen niemanden mehr treffen, aber in den Schulen läuft alles wie immer.“ (WAZ Bochum 10.11.2020)

All das zeigt: Es ist nicht umsonst. Wir sind solidarisch in der Pandemie und fordern mit vielen Stimmen die Umsetzung der RKI-Empfehlungen und die Öffnung für Maßnahmen der Städte und Schulen.

Teilt die Petition, sprecht mit Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern und gebt unseren Stimmen Kraft!