Neuigkeiten 18.08.2021

Skepsis zum Schulstart bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Zum Start ins neue Schuljahr zeigt sich die Bildungsgewerkschaft GEW besorgt: Der Betrieb startet in Bochum unter ungünstigen Voraussetzungen.

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Die Pandemie ist nicht vorbei – das wissen auch alle, die im Bereich Bildung tätig sind und stehen vor großen Herausforderungen.  „Mehr Präsenz“ ist eine richtige und dringende Forderung. Aber weder Lehrer*innen noch Schüler*innen und ihre Eltern haben es verdient, in unsichere Schulen geschickt zu werden. Die Landesregierung hat in der Sommerpause nicht alles dafür getan, um sichere Bildung in der Pandemie zum Start nach den Ferien in den Bildungseinrichtungen zu gewährleisten.  „Zwar sind ca. 90 Prozent der Lehrkräfte geimpft – ein riesiger Fortschritt beim Infektionsschutz,“ so GEW- Sprecher Ulrich Kriegesmann, „aber das ist noch keine ausreichende Voraussetzung für einen möglichst sicheren Schulbetrieb.“

Landesregierung und die Stadt als Schulträger müssen aus Sicht der Bildungsgewerkschaft jetzt nachlegen. „Präsenz ja – aber sichere Präsenz“, fordert die GEW. Dies betrifft vor allem die Ausstattung mit Lüftungsgeräten, für die die Förderrichtlinie des Landes auf sich warten lässt, aber die auch von der Stadt von vorneherein – von Ausnahmen abgesehen - als unnötig angesehen wird. „Diese Zurückhaltung ist für uns nicht nachvollziehbar“,  so Kriegesmann. „Das heißt: In der kalten Jahreszeit soll wieder über die Fenster gelüftet werden. Aber in Daunenjacke lässt es sich weder gut lehren noch lernen! Luftfilteranlagen können da eine große Hilfe sein.“

Bei der Digitalisierung sieht die Gewerkschaft im Vergleich zum letzten Schuljahr nach der Ausstattung mit den lange erwarteten Endgeräten nun endlich Fortschritte. Aber auch hier lässt die finale Ausstattung mit WLAN weiterhin auf sich warten. Diese ist jedoch für eine möglichst störungsfreie Abdeckung der Anforderungen im Bereich des digitalen Lernens, aber auch bei der noch nicht auszuschließenden Notwendigkeit, auf Distanzunterricht zurückgreifen zu müssen,  notwendig.

Ein Dauerthema bleibt die Schulentwicklung in Bochum: Die Verbesserung des Angebots beim längeren gemeinsamen Lernen lässt weiterhin auf sich warten. „Nach unserer Kenntnis gibt es noch keine konkreten Pläne, dem Anmeldeüberhang an Gesamtschulen in absehbarer Zukunft etwas entgegen zu setzen. Bei entsprechenden Planungen herrscht Fehlanzeige“, so Ulrich Kriegesmann.