Neuigkeiten 16.11.2020

Tief im Westen, mit dem Doppelpass: JA13 – Wir bleiben am Ball!

GEW Bochum fordert: Besoldungsreform angehen – Versprechen einhalten!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert Landtag und Landesregierung seit Langem auf, endlich die Besoldungsreform für Lehrkräfte anzugehen und eine gleiche Bezahlung im Eingangsamt nach A13Z/EG 13 umzusetzen. Die derzeitige verfassungswidrige Praxis schaffe nicht nur Wut und Enttäuschung in den Lehrerkollegien, sondern trage auch zur Verschärfung des Lehrkräftemangels bei.

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In Bochum hat  die GEW vor Ort daher eine kleine, corona-konforme Fotoaktion durchgeführt und will auf diese Weise dazu beitragen, dass die Besoldungsfrage auf die politische Tagesordnung des Landtages gesetzt wird. In diesem Jahr könne es pandemiebedingt keine größere Demonstration vor dem Landtag geben, dennoch soll für die Öffentlichkeit  erkennbar sein, dass die GEW NRW mit ihrer Forderung am Ball bleibe.

„Während sich einige Bundesländer auf den Weg gemacht haben, dieses Unrecht anzugehen, kommt Nordrhein-Westfalen in dieser Sache nicht weiter. Deshalb machen wir Druck und bleiben am Ball“, erklärten Iris Linz und Stefan Parusel der GEW Bochum für die Grundschule. „Die Ungleichbehandlung innerhalb der verschiedenen Lehrämter sorgt bei den Kolleg*innen für Ärger, Wut und Enttäuschung. Es fehlt nicht nur an der politischen Wertschätzung, sondern an der rechtlichen Gleichbehandlung“, betonten die beiden Sprecher der Fachgruppe Grundschule.

Auch wegen des schon herrschenden Lehrkräftemangels könne das Land sich nicht erlauben, die verfassungswidrige Besoldung aufrechtzuerhalten. „Die Bezahlung der Lehrkräfte muss attraktiver werden“, fordert auch Daniela Lanz vom Leitungsteam der GEW Bochum.


Information zum Hintergrund:

Mit der Änderung der Lehramtsausbildung in gleich lange und gleichwertige Lehrämter ist nach einem vom parlamentarischen Dienst in Auftrag gegebenen juristischen Gutachten die derzeitige Besoldung in NRW verfassungswidrig und eine einheitliche Eingruppierung nach A13/EG13 rechtlich geboten.

Mit zahlreichen Aktionen erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Druck auf die Landesregierungen, für die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte zu sorgen.

Immer noch werden in den meisten Bundesländern Grundschullehrkräfte, in einigen auch Lehrkräfte in der Sekundarstufe I, schlechter bezahlt als jene am Gymnasium. Für Grundschullehrkräfte ist A13/E13 in Brandenburg, Berlin, Sachsen und seit diesem Schuljahr auch in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. In Bremen und Schleswig-Holstein sind Stufenpläne vereinbart. In Niedersachsen wurden zum laufenden Schuljahr Zulagen für Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte eingeführt.