Neuigkeiten 31.10.2018

Zehn Hiebe auf den Hintern oder Stolperstein für einen Nazi

GEW lädt zu Lesung und Gespräch mit Werner Schmitz ein

Im Rahmen der Veranstaltungen um den Gedenktag zur Reichspogromnacht hat die GEW Bochum eine Lesung mit dem Bochumer Journalist und Krimiautor Werner Schmitz organisiert. Er stellt am Dienstag, 6. November seine Erzählung „Zehn Hiebe auf den Hintern oder Stolperstein für einen Nazi“ über den Bochumer Nazi-Lehrer Tromm im Bahnhof Langendreer vor.

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Es ist eine Erzählung über die Alltäglichkeit des Faschismus am Beispiel Eppendorfs und beruht auf eigenen Erlebnissen und eingehenden Recherchen. Der Prügelpädagoge und  Nazi-Funktionär Karl Tromm bekam nach der Befreiung vom Faschismus von den örtlichen Vorsitzenden von KPD, SPD und CDU “Persilscheine” unterschrieben, die ihm bescheinigten: “Gegen seine Weiterbeschäftigung in der Schule bestehen keine Bedenken.“

„Für uns gibt es kein Vergessen der Nazigräuel und ihrer Opfer. Es darf aber auch kein Vergessen darüber geben, wer für diese Verbrechen verantwortlich bzw. mitverantwortlich war“, so Daniela Lanz aus dem GEW-Leitungsteam. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass Werner Schmitz mit dem Angebot einer Lesung  auf die GEW Bochum zugekommen ist. Als Bildungsgewerkschaft ist es uns besonders wichtig, der Frage nachzugehen, welche Kontinuitäten es in der Pädagogik auch hier in Bochum gegeben hat und wie dies möglich wurde. Einen Beitrag zur Beantwortung kann die Lesung am 6.11.leisten.“

Der Bochumer Schriftsteller Werner Schmitz war bis 2007 Redakteur des Stern. Er ist Verfasser von gesellschaftskritischen Krimis und Reportagen.

Die Veranstaltung findet am Di., 6.11. um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer, Studio 108 statt. Der Eintritt ist frei.