400 Delegierte beim Gewerkschaftstag in Duisburg

„Bildung gegen Spaltung“ – für gleiche Bildungschancen in NRW

Die GEW NRW fordert, den fatalen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg endlich wirksam zu durchbrechen. Landesregierung und Landtag müssen Maßnahmen gegen die Bildungsbenachteiligung ergreifen und insbesondere Kitas und Schulen in sozial schwierigen Ausgangslagen mit zusätzlichen Ressourcen ausstatten. Die Bekämpfung des Lehrkräftemangels steht für die nordrhein-westfälische Bildungsgewerkschaft ganz oben auf der Agenda.
400 Delegierte beim Gewerkschaftstag in Duisburg

Foto: Anette Etges

„Wir treten ein für ‚Bildung gegen Spaltung‘ und für gleiche Bildungschancen in NRW. Der skandalös enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg muss endlich aufgelöst werden. Dazu brauchen wir mehr Geld und Personal“, erklärte Landesvorsitzende Dorothea Schäfer im Vorfeld des Gewerkschaftstages der GEW NRW. In der Mercatorhalle in Duisburg werden am Samstag, den 25. November 2017, 400 Delegierte erwartet. Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, wird nach Dorothea Schäfers Eröffnungsrede ein Grußwort halten. Im Anschluss wird Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, Professor für Politische Soziologie an der Fachhochschule Münster, zum Thema „Bildung gegen Spaltung“ referieren und aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren.

Die GEW NRW setzt auf die Einführung eines schulbezogenen Sozialindexes für die Identifizierung und bessere Ressourcenausstattung von Schulen mit schwierigen sozialen Ausgangslagen und auf gebundene Ganztagsschulen mit auskömmlicher Finanzierung und besserer Personaldecke. „Wir fordern eine Reduzierung der Klassen- und Lerngruppengrößen. Auch die Unterrichtsverpflichtung muss gesenkt werden, um Belastungen zu verringern. Der Aufwand für Konferenzen, Elternarbeit und Teambesprechungen ist für die Lehrkräfte enorm. Es muss auch zusätzliches Personal für die Begleitung und Betreuung von Kindern und Familien geben“, listete die Vorsitzende der GEW NRW auf. „Zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels haben wir ein umfassendes Maßnahmenpaket ausgearbeitet. Gerade in Schulen mit schwierigen Ausgangslagen kommt es auf eine bessere Unterstützung an. Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit“, unterstrich Dorothea Schäfer und verwies auf erforderliche qualitative Verbesserungen im Bereich der Inklusion und Integration. Verbesserungen im Sinne von Guter Arbeit und eine bessere Bezahlung fordert die GEW NRW auch für Lehrkräfte in der Weiterbildung und für sozialpädagogische Fachkräfte. An den Hochschulen muss es mehr Dauerstellen für Daueraufgaben geben und die Vereinbarung über gute Beschäftigungsbedingungen muss beibehalten und weiterentwickelt werden.

Die GEW NRW beschäftigt sich auf ihrem Gewerkschaftstag auch mit Organisationsfragen und dem Generationenwechsel. Dorothea Schäfer sagte: „Wir wollen die GEW NRW weiter stärken. Dazu brauchen wir wirksame organisationspolitische Maßnahmen zur Unterstützung des Ehrenamtes in der Gewerkschaft und zur Fortsetzung des Generationenwechsels. Junge Mitglieder wollen mitmachen, mitreden und mitentscheiden. Dazu müssen wir ihnen mehr und attraktivere Gelegenheiten bieten.“

Berthold Paschert
Pressesprecher
berthold.paschert@gew-nrw.de
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