8 % mehr in drei Schritten und weitere Verbesserungen

Einigung in Potsdam: Das Tarifergebnis 2019 steht

Drei Tage haben sich die bis zuletzt zähen Verhandlungen mit den Arbeitgebern hingezogen. Am Ende steht ein Abschluss mit acht Prozent mehr für die Beschäftigten. Rückwirkend zum 1. Januar 2019 steigen die Entgelte um 3,2 Prozent, zum 1. Januar 2020 um weitere 3,2 und zum 1. Januar 2021 um weitere 1,4 Prozent. Für den Sozial- und Erziehungsdienst der Länder hat die GEW ihre Forderung durchgesetzt, die Bezahlung auf das Niveau des kommunalen Sozial- und Erziehungsdienstes anzuheben. Die Angleichungszulage für 50.000 angestellte Lehrkräfte steigt um 75,- Euro auf 105,- Euro im Monat. Die Entgelttabellen laufen bis zum 30. September 2021.
8 % mehr in drei Schritten und weitere Verbesserungen

Foto: Alexander Schneider

Es ist ein ordentlicher Abschluss, wenn nun die Gehälter in drei Schritten um acht Prozent steigen. Darin enthalten ist eine soziale Komponente von 240,- Euro über die Vertragslaufzeit von 33 Monaten. Der Verdienst von Berufsanfänger*innen wird überproportional erhöht.

Höhere Angleichungszulage auf dem Weg zur Paralleltabelle

Als Teil des Pakets gibt es über die Gehaltssteigerungen hinaus zusätzliche Verbesserungen für viele Lehrkräfte. Die Zulage der angestellten Lehrkräfte erhöht sich um 75,- auf 105,- Euro. Damit ist ein wichtiger Schritt in Richtung Paralleltabelle getan – auch wenn sich die GEW noch mehr gewünscht hätte. Wichtig ist, dass es nun eine verbindliche Vereinbarung über den Weg gibt, wie die Paralleltabelle endgültig erreicht wird. Die Beteiligung vieler tarifbeschäftigter Lehrkräfte an den Warnstreiks hat Bewegung in die Verhandlungen gebracht und der GEW ermöglicht, diese Verbesserung für die angestellten Lehrer*innen durchzusetzen.

Verbesserungen im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder

Auch die Länderbeschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) profitieren zusätzlich. Sie werden künftig auf dem Niveau bezahlt werden wie ihre Kolleg*innen in den Kommunen. Das ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung der gesellschaftlich wichtigen Arbeit, die Erzieher*innen sowie Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen leisten.

Lange Laufzeit ist Wermutstropfen

Der Vertrag hat eine Laufzeit von 33 Monaten. Er endet zum 30. September 2021. Zu diesem Termin können die Entgelttabellen gekündigt werden. Die Gewerkschaften haben diese lange Laufzeit akzeptiert, um das Verteilungsvolumen zu erhöhen. Notwendig, um zu einer guten Lösung zu kommen – aber sicher ein Wermutstropfen.

Michael Schulte, Geschäftsführer der GEW NRW