Präsenzunterricht sowie der persönliche Austausch sind aus pädagogischer Sicht die besten Formen des Lehrens und Lernens. In der Pandemie muss deshalb alles für die sichere Präsenz getan werden, wie die GEW NRW hartnäckig fordert. „Wir betrachten mit Sorge, dass die Maßnahmen schon unter Delta nicht ausreichend waren. Das gilt mit Omikron nun umso mehr“, so die GEW-Landesvorsitzende.
Die GEW NRW fordert deshalb ein Maßnahmenbündel in drei Bereichen: Infektionsschutz, Vorbereitung von möglichem Distanzunterricht und vorausschauende Planung der kommenden Monate.
Der Infektionsschutz in Schule und Kita muss nachhaltig erhöht werden, durch
- flächendeckende Impfangebote an den Schulen für Booster-Impfungen (Lehrkräfte) sowie Erst- und Zweitimpfungen (Schüler*innen). Die Landesregierung muss dabei umfassend die Kommunen unterstützen. Auch die voraussichtlich notwendige vierte Impfung muss dabei mit bedacht werden.
- Beibehaltung der Masken- und engmaschigen Testpflicht. Lehrkräfte sollten umfassend mit FFP2-Masken statt OP-Masken ausgestattet werden. Eine Testpflicht im Kita-Bereich ist sinnvoller als eine freiwillige Testung, daher müssen die Laborkapazitäten für PCR-Testungen ausgeweitet werden, um mehr Kitas PCR-Pooltestungen zu ermöglichen.
- den flächendeckenden und zusätzliche Einsatz von Luftfiltergeräten: Die Förderkriterien müssen dringend ausgeweitet und eine unbürokratische Mittelgewährung eingeleitet werden.
Über Distanzunterricht nachzudenken, darf kein Tabu sein. Zu sehr hat die Pandemie bewiesen, dass wir alle Optionen auf dem Tisch lassen müssen:
- Benötigt wird ein Stufenplan, der transparent und verlässlich beschreibt, welche Maßnahmen bei welchen Schwellenwerten ergriffen werden. So wird Chaos durch um sich greifende Quarantänen verhindert und Sicherheit geschaffen
- Distanzunterricht muss entsprechend vorbereitet werden können. Die Parallelität von Distanz- und Präsenzunterricht bringt Lehrkräfte weit über ihre Belastungsgrenze, weshalb Distanzunterricht einem Wechselmodell vorzuziehen ist.
Die Bildungspolitik muss stärker vorausschauend planen und weniger reagieren:
- Schulen brauchen eine bessere Unterstützung bei der Digitalisierung. Die technische Infrastruktur muss gewartet, in Teilen neu angeschafft und administriert werden. Dafür brauchen Schulen die Unterstützung von Systemadministrator*innen, damit sie nicht allein gelassen werden mit einem wachsenden Berg an Aufgaben. Das gilt umso mehr, wenn viele Geräte in wenigen Monaten und Jahren erneuert werden müssen.
- Schon jetzt sollten Notfallpläne für die Prüfungszeiträume erarbeitet werden. Wenn Prüfungen in Präsenz stattfinden sollen, benötigen die Schulen einheitliche Regelungen etwa zum Einhalten von Abständen, zur Absicherung durch Luftfilteranlagen sowie für regelmäßige Atempausen bei langen Prüfungen, in der die Masken abgenommen werden können.
Christoph Alt
Pressesprecher und Referent für Öffentlichkeitsarbeit der GEW NRW
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