„Der Englischunterricht in der Grundschule hat sich aus Sicht der GEW NRW bewährt. Die Schüler*innen nehmen neugierig und motiviert daran teil, und er wird von qualifizierten Kolleg*innen erteilt“, sagte Dorothea Schäfer, Vorsitzende der GEW NRW, anlässlich der Anhörung von Sachverständigen im Ausschuss für Schule und Bildung, die am 21. Februar 2018 im Düsseldorfer Landtag stattfindet.
Nach einem holprigen Start im Jahr 2003 – es fehlten damals hinreichend qualifizierte Lehrkräfte – habe sich die Situation deutlich verbessert: Viele Lehrkräfte hätten sich für das Fach Englisch besonders engagiert und neben ihrem Unterricht an umfangreichen Maßnahmen zur Sprachqualifizierung und methodisch-didaktischen Fortbildungen teilgenommen. „Das haben sie anfangs sogar auf eigene Kosten getan. Mittlerweile können Lehrkräfte eingestellt werden, die das Fach ganz grundständig studiert haben“, sagte Dorothea Schäfer weiter.
Im Englischunterricht gehe es schwerpunktmäßig um das Erlernen sprachlicher Mittel und um Sprachhandeln, aber auch um Lernmethoden und das interkulturelle Lernen. Aus der Tradition der Begegnungssprache erwachsen, werde Grundschüler*innen vermittelt, dass sprachliche und kulturelle Vielfalt ihre Lebenswelt bestimme und bereichere.
Der Erfolg des Englischunterrichts liegt für die GEW-Landesvorsitzende auf der Hand: „Bei den Grundschüler*innen wird die Begeisterung für das Lernen von Fremdsprachen geweckt. Vor allem in den multikulturellen Klassen hat sich das gemeinsame Lernen einer neuen Sprache bewährt. Die Kinder mit deutscher oder anderer Herkunftssprache wenden die vermittelten Strategien an und lernen mit ihren Mitschüler*innen auf gleicher Ebene zu kommunizieren.“
Dorothea Schäfer äußerte sich auch zur Kritik an angeblichen Mängeln im Übergang zu weiterführenden Schulen im Fach Englisch: „Wenn die Lehrpläne der Sekundarstufe I nicht auf den Lehrplänen der Grundschule aufbauen, ist das nicht dem Grundschulunterricht anzulasten. Es ist ein Fehler im System der Lehrpläne und des Übergangs von der Grundschule zu der Sekundarstufe I insgesamt, der auch in anderen Fächern beobachtet werden kann.“ Diese Erfahrung könne kein Grund sein, das Fach Englisch in der Grundschule zu streichen.
Berthold Paschert
Pressesprecher
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