Grundschulen stärken, Lehrkräfte entlasten

GEW NRW: „Masterplan Grundschule" der CDU unzureichend

Die GEW NRW sieht immensen Handlungsbedarf, um die Rahmenbedingungen für die Grundschulen zu verbessern – trotz vielerlei Bemühungen der Landesregierung, diese Schulform zu unterstützen. Die Bildungsgewerkschaft sieht mit Sorge, dass die Grundschulen unterfinanziert sind und NRW pro Grundschule deutlich weniger Geld für die personelle und sächliche Ausstattung investiert als andere Länder. Auch die von den Oppositionsparteien vorgeschlagenen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Situation zu verbessern.
Grundschulen stärken, Lehrkräfte entlasten

Foto: LoloStock/Fotolia

Lehrer*innen entlasten

„Wir vermissen konkrete Maßnahmen zur Behebung der Missstände in den Grundschulen. Lehrkräfte an Grundschulen brauchen vor allem mehr Zeit, um sich den vielfältigen Anforderungen stellen zu können, wie zum Beispiel die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes. Dafür sind eine Absenkung der Pflichtstunden und eine Beschränkung der Klassengröße erforderlich“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer anlässlich einer Anhörung im Schulausschuss des Landtages.

Viele neue Aufgaben, wie Inklusion und Integration, seien hinzugekommen, ohne dass es genügend Unterstützung bei der Implementierung gegeben hätte. Die jüngsten TIMSS-Ergebnisse seien ein weiterer Beleg für die Belastungssituation.

Vorschläge der Opposition greifen zu kurz

Kritisch äußerte sich Dorothea Schäfer zu der Initiative der CDU-Landtagsfraktion, da sie kurz griffe. In ihrem Antrag zum „Masterplan Grundschule“ würden die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte zu wenig in den Fokus genommen, auch fehlten konkrete Maßnahmen zur Behebung der Missstände. Zentrale Fragestellungen wie die Rahmenbedingungen für die Umsetzung der schulischen Inklusion und eine angemessene Ausstattung der Schulen mit Sonderpädagog*innen würden unzureichend behandelt. Zudem vermisse die GEW NRW ein Konzept gegen den derzeit grassierenden Lehrkräftemangel.

Vorschläge der„Projektgruppe Schulleitungen" vollständig umsetzen

Dorothea Schäfer monierte auch, dass die Empfehlungen der „Projektgruppe Schulleitungen“ mit der geplanten Erhöhung der Besoldung für alle Schulleiter*innen nach A14 nur teilweise umgesetzt würden. Dorothea Schäfer sagte: „Wir fordern mindestens A 14 für die Schulleiter*innen und A 13 Z für die Konrektor*innen. Zudem müssen alle Schulen Konrektor*innenstellen erhalten. Unabdingbar sind mehr Leitungsstunden und mehr Entlastung durch täglich anwesende Schulsekretär*innen.“ Nach wie vor fehle es auch  an attraktiven Bedingungen für Leitungsfunktionen in Teilzeit.

Lehrer*innen besser und fair besolden

Dorothea Schäfer bekräftigte zum Schluss die GEW-Forderung, Grundschullehrkräfte nach A 13 zu besolden. Der verfassungswidrige Zustand ungleicher Besoldung bei gleich langer und gleichwertiger Ausbildung müsse endlich behoben werden.

Ansprechpartner
Berthold Paschert
Pressesprecher
berthold.paschert@gew-nrw.de
+49 201 2940312