„Lehrkräfte sind kein medizinisch geschultes Personal und sind zudem mit Präsenz- und Distanzunterricht und Betreuung bereits übermäßig gefordert. Für die Anwendung bedarf es fachlich geschultes Personal“, forderte das Bündnis in einem Schreiben an Ministerpräsident Laschet.
Die Durchführung der Tests im gesamten Klassenverband setze viele Schülerinnen und Schüler unter einen enormen psychischen Druck, heißt es in dem Schreiben. Als weitere Argumente führen Eltern und Lehrkräftevertretungen an: „Wenn alle Kinder gleichzeitig ihre Masken absetzen, werden Aerosole ungebremst verteilt. Dies ist ein Gesundheitsrisiko für alle Beteiligten. Die öffentliche Feststellung eines möglichen Positivergebnisses in der Klasse mit vorgesehener Isolierung ist nicht kindgerecht. Da das Kind in der Folge isoliert werden muss, kann es zu Stigmatisierungen und Bloßstellungen kommen.“
Die Unterzeichnenden fordern, dass diese Tests vorrangig durch externes, geschultes Personal ausgeführt werden. Für alle Testenden müsse eine Schutzausrüstung wie in den öffentlichen Testzentren zur Verfügung stehen. Sollte sich schulisches Personal freiwillig melden, sei es angemessen zu entlasten.
Engagierter Appell des Bündnisses: „Ändern Sie die Rahmenparameter bei der Durchführung der Tests dahingehend, dass die Auswirkungen auf die durch die Pandemie ohnehin schon stark belastete Kinderpsyche keinen negativen Einfluss haben.“ Die Teststrategie müsse so konzipiert sein, dass sie für die Schulen umsetzbar sei.
Der offene Brief endet mit deutlicher Kritik an der Kurzfristigkeit der Entscheidungen auf politischer Ebene. Die Organisation des Schul- und Familienalltages sei kaum noch tragbar. Wörtlich heißt es: „Die Bereitschaft bei Eltern und Lehrkräften auf die Barrikaden zu gehen, steigt derzeit dramatisch.“ Die Landesregierung stehe in der Verantwortung für eine bessere Politik.