Die GEW NRW bewertet dieses Konzept als reine Symbolpolitik auf dem Rücken von Schüler*innen und Lehrer*innen. Die Gefährdung ihrer Gesundheit für drei oder vier Tage zusätzlichen Unterricht, die nun auf einmal durch eine neue Risikobewertung möglich gemacht werden sollen, ist aus Sicht der Bildungsgewerkschaft ein zu hoher Preis. „Schulministerin Gebauer gibt dem gesellschaftlichen Druck nach und will offenbar unbedingt Handlungsfähigkeit demonstrieren. Die Vorgaben für die Grundschulen gaukeln vor, sicheren Schulbetrieb zu ermöglichen“, so bewertete Maike Finnern, Vorsitzende der GEW NRW, das Vorgehen des Schulministeriums.
„Das ist schlechte Politik zu Lasten der Beschäftigten“, so Maike Finnern weiter. „Schulleitungen und Lehrkräfte an den Grundschulen fühlen sich nicht ernst genommen. Wie soll der Gesundheitsschutz gewährleistet werden, wenn bis zu 30 Kinder in schlecht gelüfteten Räumen unterrichtet werden sollen?“
Die GEW habe bereits vor einer Woche davor gewarnt, so Maike Finnern, das Abstandsgebot in den Grundschulen aufzuheben. Wissenschaftliche Erkenntnisse gäben das so nicht eindeutig her. „Das Mindeste, was jetzt passieren muss, sind regelmäßige Testungen auf freiwilliger Basis, gerne mit wissenschaftlicher Begleitung. Die Schulen brauchen jetzt maximale Unterstützung. Die Ministerin hat viel Vertrauen verspielt.“
Berthold Paschert, Pressesprecher GEW NRW