Die Einstellung von 100 zusätzlichen Schulpsycholog*innen und die breitere Unterstützung landesweiter Projekte wie insbesondere „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sind aus Sicht der Bildungsgewerkschaft vordringliche Maßnahmen. Der Ausbau der Krisenprävention und der schulischen Beratungssysteme muss, so die Forderung der GEW NRW, jetzt zügig umgesetzt werden.
„Der Aktionsplan zeigt, Schulministerin Gebauer hat verstanden. Wir müssen uns gemeinsam gegen Gewalt und Diskriminierung stellen, dafür werden erste wichtige Schritte gemacht. Unverständlich ist aber, wieso keine zusätzlichen Stellen für die Schulsozialarbeit geschaffen werden. Hier muss nachgebessert werden“, verlangte die stellvertretende Landesvorsitzende Maike Finnern in einer ersten Reaktion nach Bekanntgabe des Aktionsplanes durch Schulministerin Gebauer am heutigen Freitag (17.5.) in Düsseldorf.
Die Einrichtung der Telefon-Hotline „Sprech:ZEIT 24/7“ könne eine große Hilfe für ratsuchende Lehrkräfte sein, so Maike Finnern, die Bildungsgewerkschaft fordere über den Ausbau der schulischen Prävention- und Beratungssysteme und deren wissenschaftliche Begleitung und Weiterentwicklung hinaus noch mehr Mittel für die Schulen, insbesondere für Fortbildungen und für Maßnahmen aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Gewalt an Schulen gebe es immer wieder. Das fange mit Beleidigungen an. Die jüngsten Ereignisse von Gewalt an einer Lehrkraft an einer Schule in Dortmund seien sicherlich ein extremer Vorfall gewesen, der große Fassungslosigkeit auslöse. „Es ist gut, wenn dieses Thema aus der Tabuzone rauskommt. Das Bewusstsein ist gewachsen, hier nicht zu schweigen und zu beschwichtigen, sondern verantwortlich damit umzugehen“, hatte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende bereits heute früh im WDR-Morgenmagazin gesagt.
Ein großes Problem stelle auch die verbale Gewalt, zumal im Internet, dar. „Sprache und Kommunikation verrohen zunehmend, Cybermobbing nimmt zu. Dazu haben auch die sozialen Medien mit ihren Vereinfachungen und schnellen Beleidigungen beigetragen.“
Abschließend stellte Maike Finnern fest: „Die zunehmende Gewalt gegen Lehrkräfte ist ein Zeichen für abnehmenden Respekt in der Gesellschaft. Insgesamt müssen wir daran arbeiten, dass wir alle respektvoll miteinander umgehen. Dabei können auch Projekte in Schulen zum Thema helfen.“
Berthold Paschert
Pressesprecher
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